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Häufig gestellte Fragen
Hüft Endoprothetik

Die Hüfte

Kleine Anatomie

Wie ist das Hüftgelenk aufgebaut?

Wenn wir gehen, uns drehen oder beugen, ist ein Gelenk maßgeblich im Spiel: unser Hüftgelenk. Es stellt die gelenkige Verbindung des Rumpfes mit den Beinen dar und verbindet Becken- und Oberschenkelknochen. Seine optimale Form als Kugelgelenk garantiert uns große Bewegungsfreiheit.

Das Gelenk besteht aus der Hüftpfanne im Beckenknochen und dem Hüftkopf des Oberschenkelknochens. Beide Teile sind mit einer knorpeligen Gleitschicht überzogen. Eine Gelenkkapsel dichtet die gelenkige Verbindung ab. Sie produziert eine Flüssigkeit, die einerseits den Knorpel ernährt und andererseits für eine reibungsfreie Bewegung sorgt.

Das Gelenk besteht aus der Hüftpfanne im Beckenknochen und dem Hüftkopf des Oberschenkelknochens. Beide Teile sind mit einer knorpeligen Gleitschicht überzogen. Eine Gelenkkapsel dichtet die gelenkige Verbindung ab. Sie produziert eine Flüssigkeit, die einerseits den Knorpel ernährt und andererseits für eine reibungsfreie Bewegung sorgt.

Gleich einem Stoßdämpfer sollen so die gewaltigen Kräfte abgefangen werden, die im Laufe eines Lebens auf das Gelenk einwirken. Bänder zwischen den Knochen geben dem Gelenk die notwendige Stabilität; durch Muskeln und Sehnen wird es bewegt.

Wie kommt es zur Erkrankung?

Verschiedene Ursachen können zu Hüfterkrankungen führen. Der häufigste Auslöser ist der krankhafte Verschleiß des Gelenkknorpels, die Hüftarthrose, auch Coxarthrose genannt. Hierbei unterscheiden wir zwischen der idiopathischen (krankhaften) Arthrose, deren Ursachen noch weitgehend unbekannt sind, und der sekundären Arthrose, die als Folge einer bekannten Grundkrankheit auftritt, zum Beispiel Rheumatismus oder stoffwechselbedingten Durchblutungsstörungen.

Weitere Ursachen sind angeborene oder anlagebedingte Formveränderungen des Hüftgelenkes und Unfälle, die zu Gelenkverletzungen führen.

Krankheitsbilder

Hüftarthrose

Definition der Coxarthrose

Arthrose nennt man den krankhaften Verschleiß des Gelenkknorpels. Wenn sich der Knorpel im Gelenk abnutzt, ist dies ein Prozess, den man nicht rückgängig machen kann. Der hyaline Knorpel, der am Gelenkkopf den Knochen schützt, ist bei Schädigung nicht in der Lage sich selbst zu heilen. Durch den zunehmenden Verschleiß des Knorpels kommt es zum direkten Kontakt von Knochen auf Knochen.

Die Ursache der Arthrose

Die Ursache der Arthrose ist in den meisten Fällen nicht bekannt. Einige Erkrankungen begünstigen jedoch bekanntermaßen die Entwicklung einer Arthrose. So können neben Fehlstellungen wie X- oder O-Beine auch Unfälle oder Systemerkrankungen wie Rheumatoide Arthritis den Knorpelverschleiß am Gelenk verursachen. Risikofaktoren sind außerdem Bewegungsmangel und Übergewicht.

Die Folgen der Arthrose

Die Folgen der Arthrose sind starke Schmerzen bei Belastung. Die schmerzfreien Gehstrecken werden immer kürzer. Zuletzt entstehen auch im Ruhezustand starke Schmerzen. Gleichzeitig werden die Beweglichkeit und die Stabilität des Gelenks immer schlechter. Später treten Bewegungseinschränkungen der betroffenen Gelenke oder Deformierungen bzw. Beinlängenveränderungen auf.

Die krankhaften Veränderungen des Arthrosegelenkes lassen sich im Röntgenbild darstellen. Dabei ist der Knorpelüberzug selbst nicht erkennbar. Die umgebenden Knochenstrukturen lassen aber auf den Zustand des Knorpels schließen: Während man den Knorpel beim gesunden Hüftgelenk am glatten, gleichmäßig ausgeformten Gelenkspalt erkennt, ist der Gelenkspalt beim erkrankten Hüftgelenk durch Knorpelverlust viel schmaler geworden oder völlig verschwunden. Es kommt zu Formveränderungen am Hüftkopf oder an der Hüftpfanne.

Hüftdysplasie

Fehlstellung des Hüftgelenkes

Bei einer angeborenen Hüftdysplasie kommt es regelmäßig zu einer Luxation des Hüftgelenkes (Ausrenkung). Die mechanische Instabilität führt zu gestörter Verknöcherung (Dysplasie) und mangelnder Entwicklung des Pfannendaches. Die Pfanne ist kaum ausgebildet, d. h. sie ist flach und steht meist in einem steilen Winkel, was wiederum Luxationen begünstigt.

Oberschenkelhalsbruch

Durch einen schweren Sturz oder Schlag auf die Hüfte kann der Oberschenkelknochen (Femur) brechen. Dies geschieht normalerweise im Bereich des Schenkelhalses; betroffen sind meist ältere Personen. Ein Oberschenkelhalsbruch muss in jedem Fall klinisch versorgt werden – sehr häufig mit einem künstlichen Gelenkersatz.

Rheumatoide Arthritis

Unter „Rheuma“ versteht man nicht eine einzelne, sondern eine Vielzahl von Erkrankungen: Fast 450 verschiedene Krankheitsbilder, die alle mit chronischen, schmerzhaften und mit dauerhaften Mobilitätseinschränkungen des Bewegungsapparates zusammenhängen, sind unter diesem Begriff zusammen gefasst. Die so genannte „rheumatoide Arthritis“ oder auch „chronische Polyarthritis“ ist die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke. Man schätzt, dass in Deutschland rund 800.000 Menschen an dieser Erkrankung leiden.
Die Ursache der Krankheit ist nicht geklärt. In Fachkreisen werden Störungen des Immunsystems („Autoimmunerkrankung“), Viren- oder Bakterieninfektionen oder auch eine erbliche Veranlagung als mögliche Ursachen diskutiert. Die rheumatoide Arthritis tritt schubweise auf. Typische Symptome sind starke Schmerzen, Schwellungen und eine Überwärmung der Gelenke. Die Beweglichkeit ist vor allem am Morgen stark eingeschränkt („Morgensteife“). Darüber hinaus kann die dauerhafte Entzündung der Gelenke zu bleibenden Schäden an Gelenkknorpel und –knochen führen. Die Gelenkstrukturen degenerieren und werden zerstört.

Therapieformen

Wann ist ein künstlicher Hüftgelenkersatz erforderlich?
Arthrose und rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis) sind verbunden mit starken Schmerzen und zunehmender Bewegungseinschränkung.
Zu Beginn Ihrer Beschwerden wird Ihr Arzt Sie medikamentös behandeln. Wenn die Schmerzen und die Behinderung im Hüftgelenk aber zunehmen und die konservativen Behandlungen wie Physiotherapie, Packungen, Bäder und Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente ausgeschöpft sind, wird Ihnen Ihr Arzt den Einsatz eines künstlichen Gelenkes empfehlen – auch Hüft-Totalendoprothese (HTEP) genannt.
Oberstes Ziel ist es, die Schmerzfreiheit und Wiederherstellung der Beweglichkeit mit einem optimalen Prothesensitz zurückzugewinnen. Eine bestehende Beinlängendifferenz kann annähernd ausgeglichen werden.

Die konservative Therapie

Bei Gelenkbeschwerden – auch wenn sie schmerzhaft sind - gilt es, mobil zu bleiben und sich gesund zu ernähren.
Darüber hinaus gibt es verschiedene konservative Behandlungsmöglichkeiten. Dazu zählen die so genannte physikalische Therapie wie Krankengymnastik und Massage, schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente oder auch die so genannte Basistherapie, bei der z.B. Hyaluronsäure in das erkrankte Gelenk gespritzt wird. Aber auch einfachere Maßnahmen wie Fersenpuffer im Schuhwerk oder der Handstock können Entlastung für das Gelenk bringen.
Sind die Beschwerden durch diese Therapie nicht mehr zufriedenstellend zu lindern, sollten Sie eine operative Therapie in Betracht ziehen

Die operative Therapie

Man unterscheidet grundsätzlich gelenkerhaltende und gelenkersetzende Operationen.
Zu gelenkerhaltenden Eingriffen zählen z.B. Umstellungsosteotomien. Fehlstellungen werden durch arthroskopische Verfahren (z.B."Gelenktoilette", Knorpelshaving) wie die Knorpel-Knochen-Transplantation ("Mosaik-Plastik") behandelt. Hier wird in den frühen Arthrosestadien die Beinachse verändert, um den geschädigten Bereich des Hüftgelenks zu entlasten. Der Hüftkopf wird damit aus der Belastungszone gedreht. In den meisten Fällen ist jedoch die Implantation eines Gelenkersatzes (Endoprothese) erforderlich

Grundsätzliches zum künstlichen Hüftgelenkersatz

Was ist eine Hüft-Totalendoprothese (HTEP)?
Eine Hüft-Totalendoprothese ist der Ersatz des erkrankten Hüftgelenkes durch ein künstliches Implantat. Der Ersatz geschädigter Gelenke ist einer der größten orthopädischen Fortschritte des 20. Jahrhunderts. Dank ständigen technologischen Fortschritts und Einbringung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse hat er sich heute zu einem nahezu perfekten Verfahren weiterentwickelt. Arthrose zählt zu den großen Volkskrankheiten: In Deutschland werden pro Jahr ca. 180.000 künstliche Hüftgelenke implantiert, so dass man hier von einem Routineeingriff sprechen kann. (In Europa werden jährlich bereits 550 000 Hüft-Totalendoprothesen implantiert). Die medizinische Forschung und Entwicklung hat auf diesem Gebiet Großartiges geleistet. In den vergangenen 40 Jahren wurden spezielle Werkstoffe und Designs für anatomische und körperfreundliche Gelenkimplantate erforscht, die möglichst lange Standzeiten haben, d.h. lange im menschlichen Körper bleiben.
Die Endoprothese besteht aus der Hüftpfanne und dem Hüftschaft, auf den ein Kugelkopf aufgesetzt wird, der sich in der Pfanne bewegt. Die Gelenkkomponenten, das heißt die Gelenkflächen, die direkten Kontakt miteinander haben (Gleitpaarung), sind ein Keramikkopf, der gegen einen Pfanneneinsatz aus Polyethylen oder Keramik läuft, oder ein Metallkopf, der gegen einen Pfanneneinsatz aus Metall oder Polyethylen.

Alle verwendeten Materialien sind speziell für medizinische Zwecke entwickelt. Sie zeichnen sich durch eine maximale Gewebeverträglichkeit aus und ermöglichen eine möglichst schmerzfreie und dauerhafte Funktion.

Ein künstliches Hüftgelenk setzt sich aus vier Komponenten zusammen: Der Hüftschaft wird im Oberschenkelknochen verankert. Auf den Konus des Schaftes wird ein Kugelkopf aus verschleißfestem Metall oder Keramik gesetzt, der – wie der natürliche Hüftkopf – in der Hüftpfanne mit dem Pfanneneinsatz gleitet. Die Hüftpfanne wird im Becken verankert.

Materialien und Werkstoffe

Woraus bestehen künstliche Hüftgelenke?
Überall dort, wo natürliche Knochen mit künstlichen Gelenken zusammentreffen, spielen Material und Oberflächenbeschaffenheit eine zentrale Rolle, um eine schmerzfreie Gelenkbewegung zu ermöglichen und vom Körper dauerhaft toleriert zu werden.
Im Allgemeinen werden drei Materialarten für orthopädische Zwecke verwendet: Metalle, Polymere und Keramik. Implantate sind im Körper hohen Belastungen ausgesetzt und müssen daher aus sehr widerstandsfähigem Material bestehen.
Hüftschäfte oder Schienbeinkomponenten von Knieendoprothesen werden heiß geschmiedet, um die erforderliche Widerstandskraft des Materials zu erreichen. In der Vergangenheit wurden alle Metalle gegossen, während heute das Heißschmieden ein Standardprozess ist, der zu sehr guten Ergebnissen in metallurgischer und physikalischer Hinsicht führt.

Verankerung/ Implantation

Es gibt drei Möglichkeiten, die Endoprothese zu implantieren. Entscheidend für die Auswahl des „richtigen“ Verfahrens ist in jedem individuellen Krankheitsfall die Knochenqualität des Patienten.

Die richtige Endoprothese für Sie:
Generell unterscheiden wir drei Endoprothesentypen:
1. Zementierte Endoprothese
2. Zementfreie Endoprothese
3. Hybrid-Endoprothese (Mischform)

Ein durch Arthrose zerstörtes Hüftgelenk muss immer komplett ersetzt werden. Das heißt, durch eine künstliche Gelenkpfanne, die in das Becken eingepresst oder eingeschraubt wird, einem Hüftschaft, der in den Oberschenkelknochen (Femur) implantiert wird und einem Kugelkopf, der auf den Hüftschaft gesetzt wird und sich in der Pfanne bewegt.