Geschichte
1931 berichtet Michael Burmann über 25 Arthroskopien an Leichenschultern. 1976 berichtete Older über erste klinische Erfahrungen mit der Schulterarthroskopie, Johnson 1980 und 1981, Caspari 1982, Andrews berichtete 1983 über 120 Fälle.
Lagerung
Halbseitenlagerung oder Beach-chair-Lagerung.
Die Halbseitenlagerung ist estwas aufwändiger, bietet jedoch einen sehr guten Überblick im Glenohumeralgelenk, im Subacromialraum und im Schultereckgelenk. Sie eignet sich für alle arthroskopischen Eingriffe in diesen Bereichen. Ferner lässt sich bei dieser Lagerung sehr einfach eine Miniarthrotomie durchführen.
Anatomie
Inspiziert werden in der Regel das Glenohumeralgelenk und der Subacromialraum. Auch das Schultereckgelenk lässt sich arthroskopisch sehr einfach darstellen und therapieren.
Humeruskopf
Der Humeruskopf wird vollständig inspiziert und auf Knorpeschädigungen untersucht
Glenoid
Die Gelenkpfanne lässt sich ebenfalls komplett arthroskopisch einsehen
Labrum
Das Labrum glenoidale bildet den knorpeligen Pfannenrand, von welchem cranial die lange Bizepssehne Ihren Ursprung nimmt
Bizepssehne
Die lange Bizepssehne entspringt am oberen knorpeligen Pfannenrand und zieht durch eine Schlinge, welche aus der Sehne des Musculus Suparspinatus und des Musculus Subscapularis gebildet wird, in den Sulcus bizipitalis.
Rotatorenmanschette
Die Rotatorenmanschette wird von vier Muskeln gebildet. Vorne findet sich der Musculus Subscapularis, der für die Innendrehung des Armes zuständig ist. Oben ist der Musculus Supraspinatus für die Seitwärtshebung des Armes und für die Außendrehung zuständig. Hinten setzt der Musculus Infraspinatus am Humeruskopf als Außendreher an, unten findet sich der Musculus teres minor, desse Aufgabe es ist, den Arm an den Körper heranzuführen und nach hinten zu bewegen.
Rotatorenmanschettenruptur
arthroskopischer Blick auf einen kleinen Rotatorenmanschettendefekt vom Schulterdach aus gesehen links vor dem Instrument gelegen.
Der gleiche Riss von Gelenkseite aus gesehen
Mit einer Motorfräse werden die Rissränder angefrischt
Für den Fadenanker wird nach Anfrischen des Knochens ein Gewinde vorgeschnitten
und anschließend ein sich selbst auflösender Fadenanker eingedreht
Die gerissene Sehen wird mit einer speziellen Zange gepackt und von der Gelenkseite zur Schulterdachseite durchstochen. Hierbei wird ein Faden durch die Sehne transportiert,
welcher dann mit einer kleinen Fasszange nach außen durchgezogen wird.
Dies wird mit allen Fäden durchgeführt. Hier ist sind die schwarz gestreiften Fäden nach vorne, der einfarbige nach hinten aus der Schulter ausgeleitet.
Jetzt wird die Rotatorenmanschette unter Zug an dem hinteren Fadenpaar an ihren Ursprungsort zurückgezogen und dann der gestreifte Faden verknotet
Anschließend wird der blaue Faden verknotet
Die Sehne ist jetzt an ihrem Ursprungsort wieder angeheftet
Zur bessern Verankerung und flächigen Auflage der Sehne auf den Knochen wird jetzt ein sogenannter push lock Anker vorgebohrt und zwar in diesem Fall bis zur PL Markierung
dann wird der Anker eingeschlagen, die Fäden sind durch eine Öse in der Spitze des Ankers geleitet
Hier wird der Anker in den Knochen eingeschlagen
hierbei spannen sich die Fäden nochmals an
Wenn die Tiefenmarkierung verschwunden ist, ist die definitive Einschlagtiefe erreicht
anschließend werden die Fäden mit einer speziellen Zange abgeschnitten
Die Faden drücken nun die abgerissene Sehne auf den zuvor angefrischten Knochen an ihrem Ursprungsort.
Die Kalkschulter ist eine schmerzhafte Erkrankung des Schultergelenks, deren Ursache letzendlich nicht geklärt ist. Bei Versagen einer konservativen Therapie mit Corticoidinjektionen, Physiotherapeutischen Maßnahmen und focusierter Stoßwelle ist ein operatives Vorgehen angezeigt. Hierbei wird der teils scholllige oder auch pastöse Kalk aus der Rotatorenmanschette oder aus der Burs subacromialis (Schleimbeutel zwischen Schulterdach und Rotatorenmanschette) entfernt.
Röntgenbefund einer großen Verkalkung in Projektion auf die Supraspinatussehne.
Nachfolgend der arthroskopische Befund.
zunächst wird mit einer Nadel der Kalkherd lokalisiert, dann wird die Rotatorenmanschette oberflächlich mit einem Stichskalpell eröffnet, worauf sich dann der, wie in diesem Beispiel gezeigte pastöse Kalk, entleert.
Die Rotatorenmanschette wird solange mit dem Tasthaken manipuliert, bis sich keine Verkalkungen mehr lösen. Der lose Kalk wird anschließend mit einem Motorinstrument abgesaugt.